Baumuntersuchungen


BAUMUNTERSUCHUNGEN

Baumuntersuchung führen wir durch, um Ihre speziellen Fragestellungen bezüglich eines Baumes oder auch mehrerer Bäume zu beantworten. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden i. d. R. in Form eines Gutachtens oder eines Berichtes schriftlich dargestellt und bei Bedarf zur Veranschaulichung mit Fotografien, Grafiken und/oder Tabellen ergänzt. Wir führen sehr häufig Baumuntersuchungen zu den unten genannten Themen durch und verfügen über langjährige und fundierte Erfahrung in diesem Arbeitsbereich.

 

VERKEHRSSICHERHEIT

Untersuchungen zur Verkehrssicherheit werden an Bäumen durchgeführt, die Schäden oder Schadsymptome, z. B. Höhlungen, Fäulen, Risse, Fruchtkörper holzzerstörender Pilze oder auch eine auffällige Klangprobe aufweisen. Auf Grund der vorhandenen Schäden muss die Stand- und/oder Bruchsicherheit im Bereich des Schadens ermittelt werden. Eine Baumuntersuchung erfolgt zunächst visuell, danach mit einfachen Geräten und bei Bedarf auch mit technischen Untersuchungsgeräten und -verfahren. 

Wir bieten die Baumuntersuchungen zur Verkehrssicherheit mit den folgenden Geräten/Verfahren an:

 

ZUGVERFAHREN/ZUGVERSUCHE

Zugverfahren werden eingesetzt, um die Stand- und Bruchsicherheit von Bäumen zu untersuchen. Sie bestehen aus drei unterschiedlichen Teilen: aus dem Zugverfahren, der Windlastanalyse und der Auswertung der Messergebnisse. Für das Zugverfahren wird über ein statisches Seil eine vergleichsweise geringe Kraft in den Baum eingeleitet. Hierdurch kommt es am Baumstamm zur Dehnung bzw. Stauchung der Holzfasern und zur Neigung der Wurzelplatte. Während der Krafteinleitung zeichnen präzise Messgeräte kontinuierlich diese und die Reaktionen des Baumes auf. Elastometer messen die Dehnung und Stauchung der Holzfasern, Inclinometer die Neigung der Wurzelplatte und eine Kraftmessdose die eingeleitete Kraft. Die gemessenen Werte werden auf einen Computer übertragen und gespeichert, so dass eine ständige Überwachung möglich ist. Hierdurch können Überbelastungen und Schäden am Baum ausgeschlossen werden. Mit der Software Arbostat® erfolgt die Auswertung. Hierfür wird zunächst eine Windlastanalyse durchgeführt, wodurch unter Berücksichtigung der Baum- und Umgebungseigenschaften eine Beurteilung der zu erwartenden maximalen Windlasten erfolgt. 

Zur Ermittlung der Bruchsicherheit werden die gemessenen Längenänderungen der Holzfasern bis zur Elastizitätsgrenze hochgerechnet und mit der erwarteten maximalen Windbelastung des Baumes in Relation gesetzt. Die baumartenspezifischen Materialeigenschaften des Holzes werden für diese Berechnung i. d. R. aus dem Stuttgarter Festigkeitskatalog entnommen.

Für Aussagen zur Standsicherheit wird die sog. verallgemeinerte Kippkurve herangezogen. Diese zeigt das typische Neigungsverhalten von Bäumen bei Belastungen auf und ist wissenschaftlich untersucht. Die beim Zugverfahen gemessenen Neigungen werden in einer Kraft-Neigungs-Kurve bis zu der erwarteten maximalen Windlast extrapoliert.  

 

SCHALLTOMOGRAPHIE

Eine Schalltomographie gibt Aufschluss über den Holzzustand einer zuvor festgelegten Messebene, z. B. im Bereich einer Fäule oder Höhlung. Das Messprinzip der Schalltomographie beruht auf der unterschiedlichen Ausbreitung von Schallwellen im Holz. Hierbei spielen die unterschiedliche Holzanatomie, die Holzdichten und das Elastizitätsmodul eine entscheidende Rolle. Faules und zersetztes Holz weist im Gegensatz zu intaktem Holz eine geringe Dichte und ein geringeres Elastizitätsmodul auf und dies führt zu verminderten Schalllaufzeiten. Die unterschiedlichen Ausbreitungen des Schalls werden grafisch in einem farbigen Schalltomogramm dargestellt. Mit Hilfe des Tomogrammes lassen sich Berechnungen der Bruchsicherheit durchführen. 

 

ELEKTRISCHE WIDERSTANDSTOMOGRAPHIE

Die elektrische Widerstandstomographie kann in Kombination mit einer Schalltomographie weitere Informationen über den inneren Holzzustand liefern. Bei diesem Verfahren wird über mehrere Sensoren elektrischer Strom auf einer Messebene in den Stamm eingeleitet. Diese breiten sich, wie auch der Schall, unterschiedlich gut aus. Die Kriterien für die Ausbreitung sind der Feuchtegehalt und die Dichte des Holzes. In Bereichen mit hoher Holzfeuchtigkeit, z. B. im Bereich eines Nasskerns, ist der elektrische Widerstand geringer als in trockenen Bereichen. Die unterschiedlichen Leitfähigkeiten des Holzes werden in einem Tomogramm farblich dargestellt. 

 

BOHRWIDERSTANDSMESSUNG

Eine Bohrwiderstandsmessung kann zum Einsatz kommen, wenn bei einer Baumkontrolle oder visuellen Baumuntersuchung eine abschließende Beurteilung nicht möglich war, da beispielsweise eine Höhlung, eine Fäule oder eine auffällige Klangprobe vorliegt. Bei diesem Untersuchungsverfahren treibt das Bohrwiderstandsmessgerät eine dünne Bohrnadel in das Holz des Stammes. Je dichter Holz ist, desto mehr Antriebsleistung ist erforderlich, um die Nadel in das Holz zu bohren. Bei zersetztem Holz dagegen ist die erforderliche Leistung geringer. Die Antriebsleistung wird grafisch in einem Diagramm dargestellt, gutachterlich bewertet und die Bruchsicherheit in dem betreffenden Bereich beurteilt.